Die Materialien für Agnihotra

Agnihotra wird mit genau bestimmten Utensilien und Zutaten durchgeführt. Diese sollten unbedingt so beibehalten werden. Es gibt eine Untersuchung, die zeigt, dass sich die Wirkung von Agnihotra drastisch verringert bzw. nicht vorhanden ist, wenn dies oder der korrekte Zeitpunkt verändert wird [1]. Eine genau Liste findet sich bei „Durchführung“.

Pyramide

Agnihotra wird in einer nach genauen Angaben dimensionierten, mit der Basis nach oben geöffneten pyramidenförmigen Kupferschale durchgeführt [2].
Die Pyramide ist seit jeher eine Form, die dokumentiert positiven Einfluss auf Energieströme ausübt. Die Agnihotra-Pyramide hat die gleichen Proportionen wie die Cheops-Pyramide. Auch bei dieser großen Pyramide ist sehr wahr¬scheinlich, dass sie zur Erbauungszeit zu Ritual-Zwecken genutzt wurde.

Kupfer

Die Agnihotra-Pyramide ist aus reinem Kupfer. Dieses Element leitet Wärme sehr gut und ist beständig ist gegen hohe Temperaturen. Ebenfalls wirkt Kupfer an sich gegen Bakterien und Pilze. Beide Eigenschaften stimmen nach dem Analogieprinzip mit der Wirkung des Rituals überein: Es wird heilende Energie übermittelt, und störende oder verunreinigende Einflüsse werden aufgelöst.

Kuhdung

In der Pyramide wird getrockneter Kuhdung verbrannt. Dieser ist gleichsam die konzentrierte Verdauungskraft der Tiere, die ihre pflanzliche Nahrung auf hocheffiziente Weise verwerten. Kuhdung wird in verschiedenen Kulturen auch zur Desinfektion von Räumen oder zur Heilung von Krankheiten verwendet. Das Einatmen des Rauches von Kuhdung ist für die Lunge nicht nur unschädlich, sondern angenehm und gesundheitsfördernd. Für das Ritual ist es wichtig, dass es sich um naturbelassenen Kuhdung (nach Möglichkeit von biologisch und artgerecht gehaltenen Kühen) handelt.

Ghee (geklärtes Butterschmalz)

Auf feinstofflicher Ebene ist Ghee das hochwertigste Nahrungsmittel überhaupt. Es besteht zu annähernd 100% aus Fett und kann vom Körper beinahe vollständig aufgenommen werden. Im Ayurveda gilt es als eines der Lebensmittel mit der meisten Lebenskraft und stark reinigenden und heilenden Eigenschaften. Beim Verbrennen wird diese Lebens¬kraft freigesetzt und es entstehen feine Düfte in der Umgebung.

Bienenwachs

Das Feuer wird mit Hilfe einer Kerze aus reinem Bienenwachs an­gezündet, vorzugsweise handgezogen. Auch dieses Material be­inhal­tet konzentrierte Kraft: Den Fleiß und die Arbeitskraft von vielen Bienen, die mit der Herstellung des Materials die Kraft von Pflanzen transformieren. Der heilige Hieronymus spricht sich bereits im Jahre 384 dafür aus, für Kerzen Bienenwachs anstelle von Talg zu nehmen, um die feinere „pflanzliche“ Energie zu bevorzugen. Das heute für Kerzen verwendete Paraffin oder Stearin ist chemisch und industriell hergestellt und repräsentiert ebensolche Kräfte. Für ein natürliches Heilungs- und Reinigungs­ritual eignen sich naturgemäß feinere und natürliche Materialien viel besser. Bienenwachs in Bio-Qualität enthält keine chemischen Rückstände. Verantwortungsvolle Imker entnehmen dem Bienen­stock von Zeit zu Zeit die alten Waben, um Krankheiten vorzu­beugen. Dieses Wachs ist für die Verarbeitung nutzbar.

Reis

Reis ist in weiten Teilen der Welt das Symbol für Nahrung schlechthin. Es ist von entsprechend hohem energetischen Wert, von dieser seiner Nahrung einen kleinen Teil als „Gabe“ dem Feuer zu überlassen.

Von besonderer Bedeutung hierbei ist, dass für das Ritual genutzte Reis keimfähige, unbeschädigte Naturreis-Körner verwendet, und vor dem Ritual zerbrochene Reiskörner aussortiert werden. Aus Erfahrung hat sich erwiesen, dass Naturreis in Demeter Qualität die höchste Wahrscheinlichkeit hat, zu keimen.

[1] Pathade, Girish & Abhang, Pranay, Scientific study of Vedic Knowledge Agni¬hotra. In: Bharatiya Bouddhik Sampada A Quarterly Science Research Journal of Vijnana Bharati. 43-44. S. 25ff. Online: http://publicationslist.org/data/pranayabhang/ref-4/Scientific%20study%20of%20Vedic%20Knowledge%20Agnihotra.pdf

[2] Die genau Herleitung der Pyramidenmaße findet sich in: Heigl, Horst und Birgitt, Agnihotra. Ursprung, Praxis und Anwendungen, Heiligen-berg 3/2015, S. 28-43.